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Der Kuhhund in der Landwirtschaft

Die Landwirtschaft hat einen starken Wandel erlebt.

Können der moderne Landwirt und der Westerwälder Kuhhund zu einem guten Team werden?

Kuhhund beim Hüten an Kühen

Ein Blick auf Landwirtschaft früher:

Erste Erwähnungen vom Westerwälder Kuhhund findet man aus dem 14. Jahrhundert. Damals gab es keine Zäune, Kuhhirten haben während der Vegetationszeit morgens von mehreren Landwirten die Kühe abgeholt und waren mit den Kühen den ganzen Tag auf Wanderschaft. Damit die Kühe auch nur dort fressen, wo sie dürfen, war der Westerwälder Kuhhund eine sehr wertvolle Hilfe. Er hielt die Herde zusammen und hielt sie fern von Getreidefeldern und Gemüsegärten und arbeitete hier sehr durchsetzungsstark.

Zugleich beschützte der Westerwälder Kuhhund seinen Kuhhirten vor Angriffen von Mutterkühen und Stier.

Abends brachte der Kuhhirte, mit seinem Westerwälder Kuhhund, die Kühe zurück zu den Landwirten in den Stall.

Der Kuhhund verbrachte so jeden Tag sehr viele Stunden an der Seite seines Kuhhirten und war ihm ein sehr wertvoller, mitdenkender, zuverlässiger Mitarbeiter.

Hat der Kuhhund in der heutigen Landwirtschaft noch einen artgerechten Platz?


Leider arbeiten heute nahezu keine Landwirte mehr auf diese Weise wie früher, mit einer Ausnahme: Leon und Mareike Koch:

Links zu Videos von der Arbeit mit Westerwälder Kuhhunden in der Landwirtschaft:

Videos von Leon Koch (ehem. Zuchtwart vom FWSK, Zucht von Badisch Sibirien):

Ganz ohne Subventionen: Junger Bauer wirtschaftet mit alten Geräten - YouTube

Odenwald - Ab in die Hölle | DeutschRand - Stadt, Land, Kluft?! 1/6 | SWR Doku - YouTube

-> ab 21:27 Arbeit mit Westerwälder Kuhhunden 

Expedition in die Heimat: Wandern im Naturpark Neckartal-Odenwald | ARD Mediathek

-> ab 13:10 Arbeit mit Westerwälder Kuhhunden

Videos von Dieter Seiwert (ehem. 1. Vorsitzender vom FWSK, Zucht vom Keltenhof):

Förderverein für den Westerwälder & Siegerländer Kuhhund e.V. - YouTube

Westerwälder Kuhhund Joey und seine Aufgaben - YouTube

Westerwälder Kuhhund Moses - YouTube

Landwirtschaft von 1949 bis heute:

Die Landwirtschaft hat sich massiv verändert

 

Milchkühe in der Landwirtschaft:

Die Milchpreise sind seit Jahrzehnten sehr gering. Von einer kleinen Milchkuhherde kann in Deutschland schon lange kein Landwirt mehr leben. Wachsen oder weichen ist seit vielen Jahrzehnten leider die Realität. Landwirte haben die Wahl sich zu riesigen, vollautomatisierten Betrieben zu entwickeln, auf die Nebenerwerbslandwirtschaft umzusteigen, oder den Hof aufzugeben. Das Höfesterben schreitet voran. Entscheidet sich ein Landwirt für die Nebenerwerbslandwirtschaft, so muss zusätzlich einem anderen Beruf nachgehen, um finanziell um die Runden zu kommen. In den vollautomatisierten Betrieben haben die meisten Kühe keinen Zugang mehr zur Weide. Der Landwirt arbeitet von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang und verbringt hierbei oft die meiste Zeit auf seinem Traktor bei Acker- und Feldarbeiten.

Das ist die traurige Realität der Milcherzeugung heute! Kann man in diesem System Westerwälder Kuhhunden gerecht werden? Ein Westerwälder Kuhhund ist ein Hund, der die rechte Hand seines Hundeführers sein möchte.

 

Rindermast in der Landwirtschaft:

Bei der Rindermast gibt es zwei Formen: Die Mutterkuhhaltung und die Rindermast im Stall.

Bei der Mutterkuhhaltung wird meist auf robuste Rinderrassen gesetzt, wie beispielsweise die Schottischen Hochlandrinder. Diese sind oft das ganze Jahr auf der Weide, in der Regel auf eingezäunten Wiesen. Hier gibt es ursprüngliche Arbeitseinsätze für Westerwälder Kuhhunde, beispielsweise beim Ohrmarkensetzten, zum Schutz des Landwirts vor der Mutterkuh. Auch wenn einzelne Rinder rausgefangen werden müssen, damit der Tierarzt sie bei Bedarf behandeln kann, o.ä., ist der Westerwälder Kuhhund ein wertvoller Mitarbeiter. Werden die Rinder auf Wechselweiden gehalten, so gibt es auch beim Treiben auf die frische Weide ursprüngliche Arbeit für den Westerwälder Kuhhund. Wenn der Westerwälder Kuhhund hier regelmäßig Arbeitseinsätze findet, gut erzogen wird und zudem viel Zeit mit seinem Hundeführer verbringen darf, kann man ihm hier durchaus gerecht werden.

 

Beim Rindermast im Stall: Hier werden meist die Kälber der Milchkühe großgezogen. Diese wurden in der Regel direkt nach der Geburt von der Mutterkuh getrennt. Diese Rinder laufen in Rinderboxen und kommen in der Regel nicht auf die Weide. Somit auch hier die Frage: Kann man in diesem System Westerwälder Kuhhunden gerecht werden? Ein Westerwälder Kuhhund ist ein Hund, der die rechte Hand seines Hundeführers sein möchte.

Schafe und Ziegen - ist der Westerwälder Kuhhund zum Hüten von Schafen und Ziegen geeignet?

Im Gegensatz zu den anderen altdeutschen Hütehunden (Schafpudel, Schwarzer, Gelbbacke, Harzer Fuchs), ist der Westerwälder Kuhhund kein guter Furchenläufer. Seine Stärken sind eine sehr starke Beziehung zu seinem Hundehalter aufzubauen und dessen Kommandos auszuführen, insbesondere das Zurückbringen ausbrechender Weidetiere.

 

Hierbei zu bedenken ist, dass Westerwälder Kuhhunde über den Fesselgriff arbeiten und normalerweise nicht über den Flankengriff. Für die Arbeit an Rinder ist das vorteilhaft. Bei Schafen und Jungziegen, kann ein Fesselgriff dazu führen, dass das Tier danach eine Woche humpfelt. Für ausgewachsene Ziegen ist der Fesselgriff in der Regel kein Problem.

Weitere Einsatzmöglichkeiten in der Landwirtschaft:

Effektive Hilfe beim Feld-, Wühlmaus- und Rattenfangen: In der Bio-Landwirtschaft ist das Ausbringen von Mausgiften verboten. Wenn das Fordern von Nützlingen nicht genügt, bleibt dem Biolandwirt nur das Stellen von Mausfallen.

Für effektives Mausfallenstellen ist der Westerwälder Kuhhund eine große Hilfe, denn er lernt ganz leicht anzuzeigen, in welchen der zahlreichen Mausgänge, noch Mäuse leben.

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